Rigolenversickerung

Rigolenversickerung als Kiesrigole oder Block-Rigole

Die Rigolenversickerung bietet keine Nutzungseinschränkungen der Fläche

Eine Rigole als Versickerungsanlage bietet gegenüber einer Versickerungsmulde den Vorteil, dass die Gartenfläche z.B. als Rasen wie gewohnt weiter freizeitlich genutzt werden kann. Sie tritt optisch nicht in Erscheinung, da sich die Rigole unterirdisch befindet. Allerdings ist sie auch eine kostenintensivere Lösung bei Material und beim Bau. Für Rigolenanlagen ist zusätzlich ein Vorfilter zum Schutz vor Verschmutzung und Verschlammung erforderlich.

Ein etwa 3-fach größeres Kiesvolumen als das Rigolen-Speichervolumen und auch eine i.d.R. etwa mindestens 2-fache Bautiefe gegenüber einer Versickerungsmulde erfordern auch den Einsatz von technischem Gerät. Bei einer Block-Rigole (s. unten) ist das tatsächliche Speichervolumen etwa 3 mal größer als bei einer Kiesrigole gleicher Abmessung bzw. bei gleichem Speichervolumen nur etwa 1/3 so groß. Real ist der Unterschied davon abweichend, da die Sickerfläche geringer ist, was sich u.a. auf den Versickerungsanteil während des Regens auswirkt.

In dem besonderen Fall, dass oberflächennah z.B. relativ gering durchlässiger Löss- oder Auelehm ansteht und eine Muldenversickerung so nicht möglich wäre, kann z.B. eine Rigole mit größerer Tiefe und Anbindung an eine durchlässige Sandschicht eine Lösung sein. Bei ausreichend großem Grundwasserabstand wird die stauende Bodenschicht entfernt und durch sauberen Feinsand unter der Rigole ersetzt.

Kiesrigole – Aufbau

Die Skizze zeigt eine Rigole im Längsschnitt mit Zulauf aus einem Filter-/Absetzschacht. Hier ist in der Abbildung auch ein „Sickerrohr“ eingebaut, was bei kleinen kurzen Anlagen nicht erforderlich ist.

Skizze Rigolenquerschnitt

Die Kiesrigole ist ein in ein Geotextil eingehüllter Kieskörper mit etwa 1/3 Hohlraum als Speichervolumen. Der Zulauf erfolgt unterirdich mittels Rohrleitung aus einem zusätzlichen Filterschacht. Bei längeren Anlagen wird ein Drainrohr oder Sickerrohr zur Verteilung eingebaut (Rohrrigole). Im Beispiel unten beträgt die Bautiefe bis zur Basis der Rigole etwa 1,0 m.

  • Überdeckung, Mutterboden 25 – 40 cm
  • Sand-Deckschicht 5-10 cm
  • Umhüllung Geotextil-Vlies
  • Rigolenkörper, gewaschener Kies (hier 70 cm)
  • Basis Geotextil-Vlies

Detailplanung – Rigole im Quer- und Längsschnitt

Die Abbildung zeigt die Detailplanung einer Versickerungsanlage als Kiesrigole im Querschnitt. Die Kiesrigole mit ca. 2,7 m³ Speichervolumen hat eine Größe von 9 m³. Sie wurde in einem Projekt für einen Garagen- und Carportkomplex mit 170 m² angeschlossenen Flächen berechnet. Die Hanglage begünstigt die Zuleitung.

Kiesrigole aus Detailplanung, Querschnitt

Aus der Detailplanung: Abbildung der Kiesigole im Längsschnitt. Die Verteilung des Wassers aus dem Filterschacht erfolgt in einem Drainrohr nach beiden Seiten, daher hier auch als Rohrrigole bezeichnet.

Kiesrigole aus Detailplanung, Längsschnitt

Rigolenversickerung als Block-Rigole

Eine weitere Variante der Rigolenversickerung ist die Block-Rigole aus Sickerblöcken, auch Hohlkörperrigole genannt. Mit einem Nettovolumen von ca. 95 % haben die Kunststoffblöcke ein etwa 3-fach höheres Speichervolumen als bei Kiesfüllung gleicher Größe. Die Versickerungsanlage wird also bei gleichem Speichervolumen entsprechend kleiner. Allerdings ergibt die Bemessung mit kleinerer Sickerfläche auch ein anderes Starkregen-Maximum mit entsprechendem erforderlichen Speichervolumen (Beispiel s. unter Variantenvergleich). Die Größe ist nicht einfach 1:3 zu reduzieren.

Hier bietet sich der Selbstbau für die Rigole eher an, da die Sickerblöcke problemlos von Hand eingebaut und auch gestapelt werden können. Nur für die Erdarbeiten (Boden ausheben) ist z.B. ein Minibagger erforderlich. Auch muss die Baugrube zur Begehung etwas größer als die Rigolenabmessungen sein, um das Filtervlies um die Sickerblöcke legen zu können. Die Standsicherheit der Baugrube ist zu beachten.

Auch hier ist ein Vorfilter zum Schutz vor Verunreinigungen erforderlich.

Block-Rigole mit Filterschacht im Querschnitt (12 Blöcke)

Der Aufbau der Block-Rigole ist rundherum entsprechend der Kiesrigole bei sonst gleichen Tiefenabmessugen. Die Sandschicht an der Basis sollte auch hier aus Feinsand (kf >= 1*10-5 m/s) bestehen und eben und waagerecht angelegt sein. Zusätzlich zur Sickerbox-Höhe kommt i.d.R. noch eine Basis-Befestigungsplatte von 5 cm.