Rohrversickerung

Auswirkung der Versuchsbedingungen bei der Rohrversickerung auf den kf-Wert

Bei dem Versickerungsversuch mit Rohrversickerung, eingebaut in einer kleinen Grube, sind die Rohrlänge, der Durchmesser und die Rohr-Einbaulänge rel. willkürlich gewählt worden. Mit einer Veränderung dieser Größen ergibt sich auch rechnerisch ein anderer kf-Wert. Zur Veranschaulichung der Versuchsbedingungen s. Seite Versickerungsversuch durchführen.

Auf der Seite Vergleich Sickertests ist in 2 Beispielen dargestellt, wie sich durch veränderte Versuchsbedingungen bei dem einfachen Gruben-Sickertest das Ergebnis für den kf-Wert ändert. Dort nimmt bei gleicher Absenkung und Zeit mit einer größeren Grube der kf-Wert rechnerisch zu und bei höherem Anfangswasserstand nimmt der kf-Wert ab.

In der Abbildung für die Rohrversickerung wurde bei gleichen Rohrabmessungen und gleicher Einbaulänge des Versickerungsrohres für 3 Zeitintervalle von 10, 15 und 20 Minuten die Versickerungsmenge variiert, von 30 (50) ml bis auf 1000 ml. Bei kürzerer Zeit, wenn die gleiche Wassermenge schneller versickert, ist der kf-Wert größer (blaue Wertereihe). Er nimmt auch deutlich mit steigender Wassermenge zu (eine lineare Linie bei nichtlogarithmischer y-Achse).

Hier die Formel zur Auswertung: kf  =  L / t * ln (ho / ht)   [m/s]

Auch mit Änderung der Größen für die Rohrlänge oder der Einbaulänge ergeben sich rechnerisch entsprechende Auswirkungen. Und für einen anderen Durchmesser würde es sich natürlich ebenfalls auf das Ergebnis auswirken.

Zur Beachtung

In der Praxis stellt sich jedoch bei einer Änderung der Rohrabmessungen gleichzeitig eine Änderung bei der Versickerung ein, wobei sich die Wassermenge (aus der Höhendifferenz berechnet) und die Zeit als abhängige Parameter ergeben. Unabhängig von allen Abmessungen ist das Ergebnis für die Sickergeschwindigkeit im untersuchten Bodenhorizont gleich (= bodenabhängiger kf-Wert), sobald sich bei wassergesättigtem Boden die konstante Versickerung eingestellt hat.

Diagramm: kf-Wert bei Rohrversickerung

Das Diagramm zeigt ebenfalls, dass bei diesen Versuchsbedingungen nahezu der gesamte versickerungsrelevante Bereich, hier von kf ca. 1*10-4 bis ca. 2*10-6 m/s, abgedeckt werden kann. Durch Verringerung oder Erhöhung des Zeitintervalls ist der Bereich noch ggf. zu vergrößern (Minimum: bei 60 Minuten und ca. 65 ml: kf ca. 1*10-6 m/s und Maximum: bei 3 Minuten und 2000 ml: kf ca. 1*10-3 m/s).