Dachbegrünung: Gründächer für die Umwelt
Gründächer beeinflussen den Wasserhaushalt positiv, je nach Aufbau des Gründachs werden zwischen 30 und 90 % der Niederschläge zurückgehalten. Durch die Reinigungswirkung des Gründachs kann das überschüssige Regenwasser mittels Überlauf in der Regel problemlos in eine Versickerung oder eine Zisterne eingeleitet werden (oder in den RW-Kanal). Gründächer bieten aber auch noch weitere Vorteile:
- Verminderung, Rückhalt und Reinigung von Regenwasserabflüssen
- Verbesserung des Wärme- und Kälteschutzes des Gebäudes
- Verbesserung des lokalen Kleinklimas
- Bindung und Filterung von Staub und Luftschadstoffen
- Verbesserung des Arbeits- und Wohnumfeldes für den Menschen
Sehen Sie hier einige Beispiele für Dachbegrünung von Carport, Garage und Haus
Aufbau der Dachbegrünung
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl variationsreicher Gestaltungsmöglichkeiten für die Begrünung von Flachdächern, Schrägdächern, Garagen, Tiefgaragen oder Parkdecks.
Der Aufbau einer Dachbegrünung besteht im Wesentlichen aus einer
- wurzelfesten Abdichtung
- einer Schutzschicht
- einer Drän- und Speicherschicht
- und dem Substrat
Die mindestens 8 cm starke Substratschicht kann verschiedenartig bepflanzt werden. Man unterscheidet bei der Bepflanzungsart je nach Pflegeaufwand und Substratschicht zwischen extensiver und intensiver Begrünung.
Die Tragfähigkeit des Daches bestimmt die Art der Begrünung:
- 50 kg/m² Leichtdachbegrünung
- 80 – 170 kg/m² Extensivbegrünung
- > 300 kg/m² Intensivbegrünung
Zur Reduzierung des Gewichtes wird bei einer Leichtdachbegrünung ein spezielles Substrat aus leichtem Granulat mit geringem Humusanteil verwendet. Damit können vom Gewicht her vorhandene Kies-Flachdächer problemlos ersetzt werden.
Es werden je nach Dicke und Aufbau extensive und intensive Dachbegrünung unterschieden.
Extensive Dachbegrünung
Die Unterschiede liegen in der Höhe der Substratschicht, der Substratzusammensetzung und der anschließenden Bepflanzung. Laut dem Deutschen Dachgärtner Verband e.V. (DDV) hat eine extensive Begrünung eine Aufbaudicke von 6 bis 20 Zentimetern. Die Substratschicht ist mineralisch mit sehr geringem Humusanteil. Als Bepflanzung bieten sich Moos, Fetthennen (Sedum), Gräser und Kräuter an. Sie sind pflegeleicht und überstehen auch längere Trockenzeiten.
Intensive Dachbegrünung
Je hochwertiger die Bepflanzung sein soll, desto dicker wird die Substratschicht, die sie benötigt. Damit steigt auch der Pflegeaufwand, besonders bei einem Dachgarten. Laut dem Deutschen Dachgärtner Verband (DDV) benötigt eine einfache Intensivbegrünung eine Aufbaudicke von 12 bis 25 Zentimetern. Beim Dachgarten ist mit Aufbaudicken von 15 bis 40 Zentimetern und mehr zu rechnen. Diese extremen Schichtdicken verursachen das Gewicht, mit dem die Dachbegrünung die Statik des Hauses belastet. Folgende Lasten wirken auf die Dachkonstruktion ein (s. Abbildungen).
Auf jeden Fall ist bei einer Dachumgestaltung eine fachliche Prüfung der Statik der Dachkonstruktion vorzunehmen.
Abflussbeiwerte
Bei der Dimensionierung der Versickerung sind für die Reduzierung der Flächen folgende Abflussbeiwerte anzusetzen. Sie sind von der Dachneigung und der Substratdicke abhängig.
- Aufbaudicke Substrat bis 10 cm, Neigung > 5 %: Ψm = 0,4
- Aufbaudicke Substrat bis 10 cm, Neigung < 5 %: Ψm = 0,3
- Aufbaudicke Substrat über 10 cm, Neigung < 5 %: Ψm = 0,2
- Aufbaudicke Substrat über 30 cm, Neigung < 5 %: Ψm = 0,1
Weitere Informationen finden Sie auf den verlinkten Seiten der Quellenangabe.
Die Dachbegrünung wird durch die Stadt Freiburg gefördert. Zum Förderprogramm und der Informationsbroschüre.
Quellenangabe, Bilder: