Diese Anleitung zum Versickerungsversuch bringt Ihnen die Entscheidung für eine Regenwasserversickerung!
Ein Versickerungsversuch liefert Ihnen das Ergebnis
Mit meiner Anleitung zum Versickerungsversuch, den Sie selbst durchführen und auswerten, ersparen Sie sich ein teures Versickerungsgutachten und erhalten als Ergebnis den kf-Wert für die Bodendurchlässigkeit auf Ihrem Grundstück. Sie können dann mit einem echten Ergebnis weiter planen und entscheiden, ob die Regenwasserversickerung machbar ist.
Sie haben die Wahl:
- Oberflächennaher Versickerungsversuch mit Versickerungsrohr z.B. für eine Muldenversickerung (eBook 1 mit Bemessung einer Versickerungsmulde)
- open-end-test in einer größeren Tiefe z.B. für eine Rigolenversickerung (eBook 4, nur Versickerungsversuch und Auswertung)
Für die Planung einer Versickerung von Niederschlagswasser ist die Kenntnis der Bodendurchlässigkeit in der späteren Versickerungstiefe erforderlich. Die Bodeneigenschaften bestimmen die Machbarkeit und sind der entscheidende Faktor. Die Bodendurchlässigkeit wird mit den kf-Wert beschrieben. Er wird mit einem in-Situ Versickerungsversuch bestimmt.
Hydraulischer Nachweis gemäß DWA-A 138
Ich wurde schon oft angefragt, den hydraulischen Nachweis für eine Regenwasserversickerung zu erbringen. Das ist der erforderliche Nachweis mit kf-Wert gemäß dem Regelwerk DWA-A 138 für eine Versickerungsanlage.
Grundsätzlich ist dabei zu prüfen, ob die Versickerung des Regenwassers im Boden möglich ist. Zusätzlich sind einige weitere Rahmenbedingungen zu prüfen und zu berücksichtigen. In einigen Fällen können unzureichende Grundstücksverhältnisse, wie Grenzabstand, zu wenig Platz, falsches Geländegefälle, verlegte Leitungen oder auch vorhandene Bäume die Versickerung verhindern oder aufwändigere Lösungen erfordern.
Aber als Erstes ist durch einen Versickerungsversuch zu überprüfen, ob der Boden geeignet ist, das Regenwasser auch bei einem Starkregen in ausreichender Menge aufzunehmen und in die Tiefe abzuleiten. Im Ergebnis wird der kf-Wert (Durchlässigkeitsbeiwert) ermittelt und die Bodendurchlässigkeit bewertet. Er dient später auch zur Dimensionierung der Versickerungsanlage, z.B. einer Versickerungsmulde.
kf-Wert oder Durchlässigkeitsbeiwert messen
Für eine Versickerungsanlage sollte der kf-Wert der Bodendurchlässigkeit im Bereich von 10-3 und 10-6 m/s, noch besser zwischen 10-4 und 10-5 m/s liegen, um die Funktionalität optimal zu gewährleisten.
Bei zu hoher Durchlässigkeit, z.B. im Grobsand/Kies wird die Filterwirkung gering, bei schluffigem Sand wird die Anlage zu groß und die Versickerung dauert zu lange. Reiner Kies ist nicht geeignet, da keine Filterung erfolgt. Hier wäre aber ggf. eine Kombination von einer Rigole und einem vorgeschalteten Spezialfilter (z.B. Sedimentationstank oder Substratfilter) oder eine Mulde mit Oberbodenaufbau als Bodenfilter denkbar.
Hier einige Beispiele für den kf-Wert:
- reiner Kies: 10-1 bis 10-2 m/s
- Grobsand: 5*10-3 bis 10-4 m/s
- Mittelsand: 1*10-4 bis 5*10-4 m/s
- Feinsand: 10-4 bis 10-5 m/s
- schluffiger Sand: 10-5 bis 10-7 m/s
- Ton: < 10-9 m/s
Bedingungen für eine Versickerung
- ausreichende Bodendurchlässigkeit (ideal: Sandboden, ggf. Sand in der Tiefe)
- Platz für die Versickerungsanlage (ca. 5-15 % der versiegelten Fläche/Dachfläche)
- und Abstand zur Grenze (2-3 m), zum Haus ca. 2-3 m (1 m + 1,5 x Kellertiefe)
- auch der Grundwasserhöchststand ist zu beachten (tiefer 1-1,5 m unter Basis Versickerungsanlage)
- die Bedingungen der örtlichen Kommune sind zu erfüllen (Antragsformular)
- und weitere Rahmenbedingungen sind dann vor Ort zu klären
Fazit
Die Bodendurchlässigkeit als kf-Wert hat den entscheidenden Einfluss auf die Versickerung und die Dimensionierung von Versickerungsanlagen. Mit dem kf-Wert steht und fällt das Vorhaben.
Ein zuverlässiges Ergebnis für die örtliche Bodendurchlässigkeit kann nur durch Untersuchungen (Versickerungsversuch oder Boden-/Laborproben) auf dem Grundstück ermittelt werden.
Sind auch alle weiteren Bedingungen günstig, kann eine Regenwasserversickerungsanlage geplant, beantragt und gebaut werden.
Der Weg zum Antrag auf Gebührenbefreiung
Dazu ist ggf. auch eine Recherche weiterer Daten erforderlich und ein Kontakt mit dem zuständigen Amt dringend zu empfehlen. Auch der Antrag auf dauerhafte Gebührenbefreiung wird bei der Stadt oder Kommune gestellt.
Sie sind Grundstückseigentümer und suchen Informationen zur Regenwasserversickerung und möchten die Regenwassergebühren durch die Versickerung des Niederschlagswassers auf Ihrem Grundstück auf Dauer sparen?
Oder Sie haben ein Gewerbegrundstück und brauchen fachlichen Rat vom Fachmann zu Bodenuntersuchungen, Ihnen fehlt der Hydraulische Nachweis für den Entwässerungsantrag oder ein Versickerungsgutachten für Ihren Wasserrechtsantrag zur behördlichen Genehmigung der Regenwasserversickerung? Sprechen Sie mich an, ich finde die Lösung für Sie, soweit es die Bodenverhältnisse zulassen.
Oder fordern Sie ein Angebot von mir an, ich mache dann für Sie alles fertig, vom Versickerungsversuch bis zum Gutachten und Antragstellung (Region Hannover und umgebende Landkreise bis ca. 60 km oder mit Fahrtkosten).