Wassereinwirkungsklassen

Wassereinwirkungsklassen nach DIN 18533-1

Abdichtung von erdberührenden Bauteilen – Teil 1: Planungs- und Ausführungsgrundsätze

Die erdseitige Einwirkung auf die Bauwerksabdichtung wird durch die Wassereinwirkungsklassen nach DIN 18533-1 (2017-07) erfasst.

Wassereinwirkungsklassen: Abdichtung von erdberührenden Bauteilen (Bodenplatten, Grundmauern, Wände)

Die Einstufung kann nach folgendem Ablaufdiagramm erfolgen. Dargestellt sind die ersten beiden von 4 Klassen (W-1-E bis W-4-E), je mit Unterteilung.

Liste der Wassereinwirkungsklassen

  • W 1 -E Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser (Abdichtungsebene >= 50 cm über Bem.-Wasserstand und Boden stark durchlässig, kf > 10-4 m/s)
  • W 1.1-E Bodenfeuchte (liegt u.g.U. immer vor, keine Drainung)
  • W 1.2-E nicht drückendes Wasser bei gering durchlässigem Boden (Einstufung bei Drainagen nach DIN 4095)
  • W 2-E drückendes Wasser 
  • W 2.1.-E mäßige Einwirkung (Eintauchtiefe <= 3 m)
  • W 2.2-E drückendes Wasser (Grundwasser, Hochwasser, Hangwasser, angestautes Stauwasser) übt hydrostatischen Druck von außen auf die Dichtung des Bauwerkes aus (Eintauchtiefe > 3 m)
  • W 3-E nicht drückendes Wasser auf erdüberschüttenden Decken (tiefster Punkt Decke >= 30 cm über Bem.-Wasserstand und Anstauhöhe <= 10 cm)
  • W 4-E Spritzeasser und Bodenfeuchte am Wandsockel (Bem.-Wasserstand hoch oder nicht drainierter, gering durchlässiger Boden)

Für die Einstufung ist der Bemessungswasserstand (≠ MHGW des Grundwassers) zu ermitteln aus den höchsten jemals gemessenen oder empirisch dem zu erwartenden max. Grund- oder Hochwasserstand (HGW, HHW). Der höhere von beiden Werten wird angewandt.

Als weiteres ist durch Bodenuntersuchung die Bodenart und ggf. die Durchlässigkeit (kf-Wert) zu ermitteln, insbesondere das mögliche Vorhandensein von stauenden Schichten.